züchten oder kreuzen.

Dieses Kapitel beschäftigt sich mit dem Grund Know-hoff an Wissen für das züchten bzw. kreuzen von Iris. Iris züchten ist keine Sache von grossem Wissen es ist relativ einfach. Sie werden überrascht sein was für schöne neue Varianten dabei heraus kommen und jede Iris kann dabei einmalig sein.
Die meisten Iriszüchtungen sind Zufallsprodukte und auch Preisträger berichten von teilweise unglaublichen Kreuzungen und deren Ausgang.
Das wichtigste bei der Zucht von Iris ist gutes gesundes Zuchtmaterial. Weiterhin sind einige Kenntnisse über die Anatomie der Iris und deren Fortpflanzungsorgane notwendig. Aber das aller wichtigste ist Glück :-)

Der männliche Part einer Iris (Staubbeutel)

und hier liegen die weiblichen
Fortpflanzungsorgane
(Stempel,Äste)
Bestäuben muss man alle drei.
Sicherlich erinnert man sich an die Vererbungslehre aus seiner Schulzeit. Diese ist jedoch nur bedingt anwendbar, da die Iris welche heute für Kreuzungen benutzt werden, selbst schon Kreuzungen sind. Deshalb ist es auch möglich dass plötzlich eine Farbe auftaucht, die weder Vater- noch Mutterpflanze sichtbar aufweist.
Dabei muss erwähnt werden das auch alte Bartiris nur Züchtungen sind und aus der Wildform entstanden sind.
Unsere heimischen Sorten stehen alle samt unter Schutz daher bitte keine Wildformen aus der Natur besorgen.

Überlegen sie sich als nächstes was sie erreichen wollen.

- Will ich kleine Iris oder lieber grosse?
- Welche Farben soll meine Iris haben?
- Will ich für mich züchten oder will ich Preise gewinnen?

Sie wollen Preise, Ruhm und Reichtum? Dann hab ich was für Sie. Ernsthafte Iriszüchter sind organisiert in den USA z.B in der AIS (Amerikan Iris Society) oder in Deutschland in der GdS (Gesellschaft der Staudenfreunde) Fachgruppe Iris. In diesen Organisationen haben viele Leute Preise und sind durch ihre jahrelange Arbeit in der Iriszucht auch zu gewissen Ruhm gekommen. Aber reich ist da auch keiner :-)

Beginnen sie einfach damit sich zwei Sorten Iris auszusuchen. Die beste Zeit zum kreuzen sind die frühen Morgenstunden. Sie sollten nicht zu altes Zuchmaterial verwenden. Die Blütenstiehle dürfen noch nicht aufgeblüht sein.
Dann entscheiden Sie welches die Mutter und welches die Vaterpflanze sein soll und markieren diese mit Schildern Beispielsweise mit x für Mutter und y für Vater. Möchten sie gleich mehrere Kreuzungen verschiedener Väter an einer Mutterpflanze starten markieren sie die einzellnen Blüten ebenfalls mit y1 y2 usw. Notieren sie sich sorgfälltig welche Sorten sie wo und womit kreuzen. Danach müssen sie dafür sorgen das die Mutterpflanzen gegen Fremdbestäubung durch Insekten geschützt werden. Dies kann z.B. mit alten Gardinenstoff und Kabelbindern oder Klebeband geschehen.
Ist die Mutterplanze aufgeblüht gibt es zwei uns bekannte Möglichkeiten die Vaterpflanze vorzubereiten.

1. Schneiden sie einen noch nicht aufgeblüten Blütenstiehl ab und stellen sie ihn in eine Vase im Zimmer. In den meisten Fällen ist am nächsten Morgen die erste Blüte offen. Entnehmen sie nun mit einer Pinzette die Staubbeutel und legen diese vorsichtig in ein Behälnis.

2. Die noch nicht geöffnete Blüte der Vaterpflanze wird vorsichtig geschält bis die Staubbeutel erkennbar sind. Mit einer Pinzette die Staubbeutel entnehmen und sofort zur Mutterpflanze bringen.

Unserer Meinung nach sind beide Methoden gut.
Die Entscheidung für die eine oder andere Methode entscheidet meist das Wetter.(REGEN, WIND usw.)
Nehmen sie nun den Staubbeutel und streifen sie den Pollen an der Unterseite aller drei Stempel der Mutterpflanze ab.
Jetzt nur noch die Mutterpflanze wieder Wettergeschütz einpacken und fertig. Nach 7-10 Tagen tritt eine Verdickung an der Basis der Blüte auf, daran sehen sie das die Bestäubung erfolgreich war und sie können die Schutzumhüllung entfernen.
Nun ist Zeit für andere Gartenarbeiten.
Wichtig vergessen sie nicht der Schwiegermutter zu sagen das dieser Blütenstand stehen bleiben muss :-)
Im Herbst werden die Hülsen hellbraun die Oberseiten sehen dann einer Walnuss ähnlich. Wenn die Oberseiten rissig werden und beginnen aufzuplatzen ist Erntezeit. In den Hülsen sollten jetzt 20-50 Samenkörner sein. Sammeln sie das Saatgut und trocknen es auf Löschblättern oder Zeitungspapier. Danach in Briefumschläge verpacken.(beschrieften nicht vergessen)
Im Oktober bis November ist Pflanzzeit. Aussaat erfolgt in Schalen 2cm tief und 3cm Pflanzabstand in gut durchlässigen Substrat. Stellen sie die Saatschahlen an einem geschütztem Ort im Garten. Frost schadet der Saat nicht soll sogar förderlich sein. Bei sehr starken Frösten kann die Saat durch auflegen von Pflanzflies oder alten Decken geschützt werden. Mann kann auch Schnee über die Schalen schaufeln falls vorhanden.
Im nächtsten Frühjahr zeigen sich die ersten Jungpflanzen.
Bis zur Blüte kann es zwei bis drei Jahre dauern.
Eine weitere Methode der Anzucht aus Samen durch Anschnitt und Keimung in speziellen Behältern wird im Spezialwissen erklärt.

Wer nun doch noch mit seiner Iris auf Ruhm aus ist, die lange Zeit investiert, und das quenchen Glück hat eine Superkreuzung dabei zu haben, beachte bitte folgendes:

dokomentieren sie ihre Zucht peinlich genau mit Datum der Bestäubung,Mutterpflanze,Vaterpflanze usw.
Werden Sie Mitglied in einem Zuchtverband um sich weitere Kenntnisse anzueignen und sich mit anderen Züchtern auszutauschen.

Oder besuchen sie weiterhin diese Website :-)